Können Nierenschäden unbemerkt entstehen?
Shownotes
Apotheker Rüdiger Freund erläutert, dass Nierenschäden anfangs oft symptomlos verlaufen und durch Routineuntersuchungen wie Blut- und Harnuntersuchungen entdeckt werden können. Anfänglich können unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Wassereinlagerungen auftreten.
Wie die Ernährung die Niere beeinflusst
Die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle bei der Prävention von Nierenerkrankungen. Eine ausgewogene Mischkost mit Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und hochwertigen Fetten wird empfohlen. Salzreiche Lebensmittel und hoher Eiweißkonsum können die Nieren belasten, besonders bei bereits vorgeschädigten Nieren.
Welche Medikamente den Nieren zusetzen
Bestimmte Medikamente aus der Gruppe der Schmerzmittel, wie Ibuprofen oder ASS, aber auch Blutdruckmittel und einige Antibiotika können bei langfristiger Einnahme die Nieren belasten. Der Apotheker betont wie wichtig es ist, die Nierenverträglichkeit von Medikamenten, besonders bei vorbelasteten Nieren, zu beachten.
Nierenschäden vorbeugen
Zur Prävention von Nierenschäden empfiehlt Rüdiger Freund eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, die Überwachung von Blutdruck und Blutzucker, sowie die Vermeidung von übermäßigem Salz- und Eiweißkonsum. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind besonders für Risikogruppen wie Menschen mit Diabetes und/oder Bluthochdruck wichtig.
aponet.de
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00:00:01: Gecheckt. Der Gesundheitspodcast von
00:00:04: aponet.de Gesunde Nieren? Ja, das wünschen wir uns alle.
00:00:09: Die sind sehr, sehr, sehr wichtig. Nahezu alles im Körper ist wichtig.
00:00:13: Aber wir unterhalten uns heute über Mythen, Risiken und Tipps
00:00:17: zur Prävention, wenn es mal sich nicht so gut anfühlt.
00:00:20: Was die Nieren betrifft und ich habe als Gesprächspartner wie
00:00:24: immer Rüdiger Freund. Er ist Chefredakteur bei aponet.de
00:00:28: und Apotheker. Hallo Herr Freund. Hallo Herr Haas.
00:00:32: Kann ich eigentlich Nierenschäden haben, ohne es zu merken, dass.
00:00:38: Es tatsächlich möglich. Und es ist sogar am Anfang häufig so,
00:00:42: dass man dann nicht so wahnsinnig viel von bemerkt.
00:00:44: Das tut dann nicht großartig weh. Also da sind.
00:00:49: Das verläuft anfangs gerne symptomlos.
00:00:52: Das liegt einfach auch daran, dass die Nieren viel abkönnen.
00:00:56: Also die können einiges kompensieren, was da noch so ist und können mit
00:01:01: mit Restkapazität weiterarbeiten, ohne dass man da Einschränkungen
00:01:05: jetzt direkt merkt. Oft ist es dann so fällt dass
00:01:08: dann eher mal auf, wenn man beispielsweise beim Arzt
00:01:12: Blut untersuchen lässt oder eine Harnuntersuchung machen lässt und
00:01:16: dort so auffällige Werte sich zeigen. Dann wird der Arzt auch schon
00:01:21: mal genauer hinschauen. Aber das kann durchaus
00:01:25: symptomlos am Anfang verlaufen. Aber welche Symptome deuten dann
00:01:29: auf eine beginnende Nierenerkrankung überhaupt hin?
00:01:32: Ich meine also, irgendwann muss ich doch was merken.
00:01:36: Ja, irgendwann merkt man was das ist. Wie so häufig bei Erkrankungen
00:01:41: erst mal relativ unspezifisch. Also das sind so die üblichen
00:01:45: Dinge mit Müdigkeit und Konzentrationsproblemen.
00:01:49: Auch so Wassereinlagerungen können passieren.
00:01:52: Also so geschwollene Beine, geschwollene Augenlider,
00:01:56: so etwas kann darauf hindeuten, dass da was nicht in Ordnung ist.
00:01:59: Ganz besonders darauf achten, weil das so die die Hauptzielgruppe
00:02:03: ist für Nierenschäden müssen Menschen mit Diabetes oder
00:02:07: Menschen mit Bluthochdruck. Also da kann das schon mal eher
00:02:10: entstehen. Und wenn man da solche
00:02:13: zusätzlichen Symptome bemerkt, dann am besten auch noch mal den Arzt
00:02:18: absprechen und dann die Blutwerte checken lassen, ob sich in der
00:02:22: Richtung irgendwas finden lässt. Aber natürlich wie immer bei
00:02:26: unspezifischen Symptomen. Das kann auch auf alles mögliche
00:02:29: andere hindeuten. Deswegen muss man jetzt,
00:02:32: wenn man mal paar Tage lang müde ist, muss man jetzt nicht unbedingt
00:02:35: denken, dass die Nieren kaputt sind. Immer wieder haben wir in
00:02:39: unseren Gesprächen den Faktor Ernährung am Wickel.
00:02:43: Wenn ich das mal so sagen darf. Welche Lebensmittel sind
00:02:46: eigentlich gut oder eben auch schlecht für die Nieren?
00:02:50: Ja, Ernährung ist ja so ein Ding, wo man heutzutage genau weiß,
00:02:55: dass das fast wie so ein Arzneimittel wirken kann.
00:02:59: Also wenn man sich gut ernährt, dann tut das auch bei Erkrankungen gut.
00:03:03: Oder es trägt dazu bei, dass man Erkrankungen verhindert.
00:03:07: Deswegen sprechen wir immer wieder darüber. Und weil.
00:03:10: Bei den Nieren ist es natürlich ganz genauso.
00:03:12: Also im Prinzip ist es bei jemandem, der gesunde Nieren hat,
00:03:16: nicht so entscheidend, ob er sich besonders gesund ernährt oder nicht.
00:03:20: Also da wird das nicht ganz so auffallen.
00:03:23: Wenn jemand einen Nierenschaden hat, dann ist das natürlich noch
00:03:26: wichtiger, dass derjenige dann sich auch Nieren gesund ernährt.
00:03:30: Aber ganz generell kann man sagen, natürlich ist eine ausgewogene
00:03:35: Mischkost mit viel Obst und Gemüse immer gut, auch für die Nieren.
00:03:39: Auch Vollkornprodukte und hochwertige Fette.
00:03:42: Auch das Trinken spielt eine Rolle. Kann man sich vorstellen bei den
00:03:45: Nieren. Also da geht es jetzt nicht darum,
00:03:48: besonders viel zu trinken. Also man kennt ja so diese Regel
00:03:51: mit den 1,5 Litern am Tag. Die ist auch weiterhin in Ordnung,
00:03:56: sofern man jetzt nicht viel schwitzt oder Sport macht.
00:03:58: Da braucht man natürlich mehr. Aber bei den Nieren ist es immer
00:04:01: ganz gut, wenn man diese Flüssigkeit auch regelmäßig über den Tag trinkt.
00:04:06: Also nicht nur seine anderthalb Liter bis zum Nachmittag und
00:04:09: dann gar nichts mehr. Das würden die Nieren auch nicht
00:04:12: so gerne haben. Deswegen gut trinken und das über
00:04:15: den Tag verteilen ist immer auch schon eine Voraussetzung dafür,
00:04:18: die Nieren gesund zu halten. Ansonsten kann man sagen,
00:04:22: das salzreiche Lebensmittel, also so etwas wie Snacks, Fertiggerichte,
00:04:27: Chips, Wurst, all sowas. Dass das durch den hohen Salzgehalt
00:04:33: den Nieren schaden kann. Auch so über die indirekte
00:04:36: Variante mit dem hohen Blutdruck, also salzhaltiges Essen.
00:04:40: Das kann auf die Dauer zu hohem Blutdruck führen, der wiederum dann
00:04:44: auch die Nieren schädigen kann. Also das wäre so eine Geschichte.
00:04:48: Ansonsten ist Eiweiß auch immer etwas, was die Nieren belastet.
00:04:52: Nun muss man als Mensch mit gesunden Nieren da keine große Sorge haben,
00:04:56: wenn man normal Eiweiß zu sich nimmt, dass das Probleme bereitet.
00:05:00: Das ist dann eher so etwas für jemanden,
00:05:01: der schon vorgeschädigten Nieren hat. Der wird dann eher darauf achten,
00:05:06: wie viel Eiweiß er über den Tag zu sich nimmt.
00:05:09: Zu guter Letzt kann man noch sagen Lebensmittel,
00:05:11: die viel Phosphat enthalten. Also das wären beispielsweise Cola,
00:05:15: Getränke oder Schmelzkäse oder so etwas.
00:05:18: Die können auch die Nieren belasten. Wir kommen zu unserem Lieblingsthema,
00:05:23: dem Beipackzettel von Medikamenten. Es lohnt sich wirklich bei
00:05:27: Wechselwirkungen oder generell Es lohnt sich einfach den mal
00:05:33: durchzulesen. Besonders wenn es Medikamente sind,
00:05:35: die man lange nimmt, aber eigentlich bei jedem Medikament.
00:05:40: Denn manche Medikamente können auch besonders nieren belastend sein.
00:05:46: Welche sind das? Da sind ganz gängige Arzneimittel
00:05:49: dabei, also beispielsweise Kopfschmerzmittel wie Ibuprofen
00:05:53: oder Ass oder so etwas. Also diese Arzneimittelgruppe,
00:05:57: da weiß man, dass die, auch wenn man sie über längere Zeit
00:06:01: einnimmt oder in höheren Dosierungen, dass das den Nieren zusetzen kann.
00:06:06: Also es spricht jetzt nichts dagegen, wenn man Kopfschmerzen hat,
00:06:10: da so eine Tablette einzunehmen. Das ist ja normalerweise
00:06:13: überhaupt kein Problem. Das können die Nieren auch
00:06:15: problemlos aushalten. Aber da geht es dann immer darum,
00:06:19: wenn das über lange Zeit geschieht, also beispielsweise,
00:06:22: wenn man Gelenkentzündungen hat oder ähnliches und dort relativ
00:06:26: viel solcher Medikamente einnimmt, dann sollte man doch immer mal wieder
00:06:30: schauen, wie es die Nieren geht. Aber das sind bei weitem nicht
00:06:33: die einzigen Arzneimittel, die auf die Nieren gehen.
00:06:36: Also das sind eine riesige Gruppe von Medikamenten, die zu allen möglichen
00:06:42: Zwecken eingenommen werden, also beispielsweise auch Blutdruckmittel
00:06:46: oder bestimmte Antibiotika oder Mittel, die die Blutfette senken.
00:06:51: Da gibt es alle möglichen. Also deswegen ist es immer gut,
00:06:55: wenn man problematische Nieren hat oder oder schon so ein bisschen
00:06:59: geschädigte Nieren hat, dass man bei einem neuen Arzneimittel,
00:07:03: was einem der Arzt verschreibt, immer noch mal diese Thematik
00:07:06: bespricht und dann darauf achtet, dass das etwas ist,
00:07:10: was nicht auf die Nieren geht. Also erwähnen kann ich auch noch mal,
00:07:14: weil das auch Präparate sind, die oft genommen werden.
00:07:17: Das sind diese MagensäureBlocker, diese Omeprazol oder Pantoprazol.
00:07:23: Die sind auch, werden auch häufig verordnet, auch über längere Zeit.
00:07:27: Und das kann auch etwas sein, was den Nieren zusetzt.
00:07:32: Abschließende Frage Wie so häufig kann ich auch meinen
00:07:35: Nieren was Gutes tun. Also was kann ich konkret tun,
00:07:39: um meine Nieren zu schützen? Da kann man das eine oder andere tun.
00:07:44: Das sind jetzt keine so direkt speziellen Maßnahmen.
00:07:48: Also das ist so etwas, was eher allgemein auch für die
00:07:50: Gesundheit gut ist. Also wir hatten das Trinken schon
00:07:54: erwähnt, also die ausreichende Trinkmenge pro Tag und immer gut
00:07:58: verteilen von morgens bis abends und den Blutdruck im Auge
00:08:02: behalten und natürlich auch den Blutzucker im Auge behalten.
00:08:07: Salz und Eiweiß darauf achten, dass man da nicht viel zu viel zu sich
00:08:12: nimmt und die Klassiker übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden und möglichst
00:08:18: auf das Rauchen verzichten. Also das ist so etwas,
00:08:22: was auch die Nieren schädigen kann. Ansonsten klar, am besten geht man
00:08:27: regelmäßig zum Check up beim Arzt. Da kann man,
00:08:30: kann man dann genauer schauen lassen. Und wie vorhin schon erwähnt,
00:08:34: gilt das natürlich besonders für Menschen mit Diabetes oder
00:08:37: Menschen mit Bluthochdruck. Dort immer ein wachsames Auge zu
00:08:41: haben, auch auf die Nieren. Das haben wir jetzt dank Ihrer Tipps.
00:08:45: Das war Abonnent, Chefredakteur und Apotheker Rüdiger Freund.
00:08:50: Nochmals vielen Dank und bis zum nächsten Mal. Sehr gerne, Herr Aras.
00:08:54: Tschüss. Bis zum nächsten Mal. Vergessen Sie nicht, unseren Podcast
00:09:00: zu abonnieren und viele Informationen rund um Ihre Gesundheit.
00:09:05: Lesen Sie im prämierten Onlineportal aponet.de. Vielen Dank fürs Zuhören.
00:09:11: Bis nächste Woche, wenn es wieder heißt.
00:09:14: Der Gesundheitspodcast von aponet.de.
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